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adribo

adribo kann Dialog.Unser Verständnis ist es, Menschen und Gruppen in einem Dialog zu einem gemeinsamen Ziel oder einer gemeinsamen Lösung zu begleiten. Wir unterstützen alle am Dialog Beteiligten fair, offen und transparent. Unser Leistungsspektrum spiegelt das wider: in der Organisationsentwicklung unterstützen wir Unternehmen, Probleme zu lösen und ihre Ziele zu erreichen. In der Bürgerbeteiligung strukturieren wir den Dialog, der das Planungsverfahren bereichert. In der Mediation helfen wir den Parteien, gemeinsam einen Weg in die Zukunft zu finden.Das adribo Team verfügt über langjährige Expertise und hat Büros an zentralen Standorten in Deutschland, so dass wir immer in ihrer Nähe sind.

Fragen & Antworten

Die dargestellten Fragen wurden von Bürgerinnnen und Bürgern am 1. Dialogtisch gesammelt.

Hier finden Sie nun die Antworten der Firma und von Gutachtern.
01
Wie viele LKWs werden täglich für den (geplanten) Kiestransport eingesetzt? Wie sieht die Planung der Verkehrsauslastung / der Verkehrswege aus?

Die genaue Anzahl der eingesetzten Lastwagen wird sehr stark von der Nachfrage an Baustoffen in der Region abhängig sein. Nach jetziger Planung wird das Kieswerk aber so ausgelegt sein, dass in etwa 50 Lastwagen pro Tag für den Vertrieb von Sand und Kies eingesetzt werden. Der Abtransport wird über eine Zufahrt auf die L722 erfolgen, welche direkten Anschluss auf die B36 und auch die A6 ermöglicht um die Rohstoffe schnell in die Metropolregion liefern zu können. Die sehr gute Anbindung an das Straßennetz reduziert die Notwendigkeit von Ortsdurchfahrungen der Anliegergemeinden in beträchtlichem Umfang. Die genaue Planung der Zufahrt wird zu einem späteren Zeitpunkt Teil des Genehmigungsprozesses sein.

02
Wird wirklich 35 Jahre lang nur die regionale Bauindustrie beliefert? Wie groß ist der Radius der Belieferung?

Aufgrund des relativ schweren Baustoffes, können keine langen Distanzen per Lastwagen zurückgelegt werden, wodurch das geplante Kieswerk in Schwetzingen sich auf die regionale Bauindustrie konzentriert. Nach aktuellen Zahlen liegt übrigens in Baden-Württemberg der derzeitige Lieferradius für Massengüter wie Kies und Schotter bei 39 Kilometer. Zum Vergleich: bei land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen sind es 129 Kilometer.

03
Was meint die Firma Krieger mit „regionalen“ Transportwegen, bzw. warum wird die Anbindung an „überregionale Verkehrswege“ bei dem Vorhaben betont?

Mit regionalen Transportwegen und auch einer regionalen Versorgung ist vor allem die Metropolregion Rhein-Neckar gemeint. Die Anbindung an „überregionale Verkehrswege“ soll in diesem Fall auf die Art des Verkehrsweges hinweisen (z.B. die Autobahn A6), wodurch sich ein schnellerer Transport realisieren lässt und zusätzlich auch die Anliegergemeinden entlastet werden, da aufgrund des guten Verkehrsnetzes deutlich weniger Ortsdurchfahrungen notwendig werden.

04
Wie stellt sich die Firma Krieger/ das Landratsamt die Verteilung des Kieses/ Betons über Transportwege vor (Verkehrsanbindung)?

Die unmittelbare Verkehrsanbindung wird über eine Zufahrt auf die L722 erfolgen. Dies wird Teil der späteren Genehmigung sein.

05
Wird der Hafen Rheinhausen von der Firma Krieger angefahren mit dem Kies aus dem Entenpfuhl?

Es wird keine Verladung der Rohstoffe auf das Schiff geben und daher auch keine Anfahrung des Hafens in Rheinhausen.

06
Wird es LKW-Verkehr durch Altlußheim geben (bzgl. Hafenanfahrt)?

Es wird keine Verladung der Rohstoffe auf das Schiff geben, wodurch auch der Hafen in Rheinhausen nicht angefahren wird.

07
Warum bekommt Krieger eine Erlaubnis für die Anbindung der Landstraße, wo dies anderen Firmen nicht erlaubt wurde?

Als Firma Krieger können wir nicht beurteilen, warum andere Firmen keine Erlaubnis für eine Anbindung an die Landstraße erhalten. Die geplante Anbindung an das Kieswerk muss jedoch auch das Genehmigungsverfahren durchlaufen und alle geltenden Vorschriften beachten.

08
Inwieweit ist die Autobahn und/ oder die Landstraße durch einen durch die Abbauarbeiten ausgelösten Erdrutsch gefährdet?

Es wird keine Gefahr durch einen durch die Kiesgewinnung ausgelösten Erdrutsch geben. Damit dies garantiert ist, werden professionelle Standsicherheitsgutachten angefertigt, die verpflichtender Teil der Genehmigung sind. Anhand der Berechnungen dieser Standsicherheitsgutachten, sowie nach geltenden Vorschriften werden die entsprechenden Uferböschungen angelegt und auch Sicherheitsabstände festgelegt.

09
Werden die Landstraßen ausgebaut?

Dies ist nicht Teil des Genehmigungsverfahrens der Firma Krieger, da der Ausbau der Landstraße Aufgabe der öffentlichen Hand ist. Daher kann diese Frage von Krieger nicht beantwortet werden.

10
Ist die Standfestigkeit der Straße B39 sichergestellt?

Die Standfestigkeit der B39 wird durch die Kiesgewinnung nicht beeinträchtigt. Dies wird im Genehmigungsverfahren durch ein professionelles Standsicherheitsgutachten gewährleistet. Dieses Standsicherheitsgutachten, sowie geltende Vorschriften sind Grundlage für die Berechnungen der Uferböschungen und auch der Sicherheitsabstände.

11
Wieso wurden die Anwohner nicht in der Planung bedacht, involviert und gehört?

Die Firma Krieger hat durch die jetzige Einrichtung der runden Tische, sowie einer geplanten frühen Öffentlichkeitsbeteiligung schon sehr früh im Planungsprozess begonnen Bürger und Bürgerinnen sachlich zu informieren. Die Ausweisung als Vorranggebiet für den Rohstoffabbau ist Teil der Regionalplanung, die nach einem mehrjährigen Planungs- und Beteiligungsprozess Ende Dezember 2014 mit der rechtsverbindlichen Feststellung des Einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar ihren Abschluss fand. Im Zuge dieser Planung fand auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung statt, bei der öffentliche Stellen und Bürger/Bürgerinnen Gelegenheit hatten Stellung zu den Planungen zu beziehen. Die Planunterlagen konnten sowohl im Internet, als auch bei der Geschäftsstelle des Verbandes Region Rhein-Neckar und bei den Kreisverwaltungen und Landratsämtern eingesehen werden.

12
Sollen die Anwohner entschädigt werden – und wie?

Zunächst müssen im Rahmen des Antrags- und Genehmigungsverfahrens die direkten und indirekten Auswirkungen der Kiesgewinnung festgestellt werden. Dies erfolgt u.a. über die Umweltverträglichkeitsprüfung und über verschiedene Gutachten (Staub, Lärm etc). Erst im Anschluss hieran können Auswirkungen und eine etwaige Betroffenheit festgestellt werden.

13
Wie steht die Firma Krieger gegenüber dem Umstand, dass das Vorhaben die Existenz von Anwohnern bzw. deren Gewerbe bedrohen kann? (z.B. Pferdepension)?

Im Rahmen des Antrags- und Genehmigungsverfahrens werden die direkten und indirekten Auswirkungen der Kiesgewinnung auf die Umgebung und hiermit auch auf die nördlich gelegene Pferdepension festgestellt werden. Dies inkludiert verschiedene Gutachten über Staub, Lärm oder auch Verkehr. Nach Abschluss dieser Gutachten kann verbindlich eingeschätzt werden, ob es zu Auswirkungen kommen kann.

14
Warum hat das Landratsamt die Anwohner nicht frühzeitig informiert und einbezogen?

Dies ist eine Frage die die Firma Krieger nicht direkt beantworten kann, sondern an das Landratsamt gestellt werden müsste. Im Zuge der Regionalplanung, bei der auch beschlossen wurde den Entenpfuhl als Vorranggebiet für Rohstoffabbau auszuweisen fand jedoch eine Öffentlichkeitsbeteiligung statt, bei der alle interessierten Bürger/Bürgerinnen die Möglichkeit hatten zu den Planungen Stellung zu beziehen. Die Planunterlagen konnten im Internet und unter anderem auch in den Landratsämtern eingesehen werden.

15
Wurden andere Pächter/ Eigentümer als Anlieger im Vorfeld informiert?

Über die Öffentlichkeitsbeteiligung der Regionalplanung konnten alle Bürger/Bürgerinnen sich über die Planungen und hier auch über die Ausweisung des Entenpfuhls als Vorranggebiet für den Rohstoffabbau informieren, sowie Stellung hierzu beziehen. Die Firma Krieger hat mit Ausnahme des Eigentümers der Fläche auf der die Rohstoffgewinnung stattfinden wird, keine Gespräche mit Anliegern geführt. Die Information der Firma Krieger wird für alle über die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung ermöglicht werden. Weiterhin findet mit der Einrichtung der runden Tische ein Austausch mit den interessierten Anliegern, sowie den Verbänden statt.

16
In welchem Ausmaß müssen die Anwohner mit einer erhöhten Staub-, Lärm- und Verkehrsbelastung rechnen?

Nach derzeitiger Planung wird das Kieswerk in ausreichendem Abstand zu bestehenden Wohnbebauungen geplant, wodurch für die Anwohner keine erhöhten Belastungen zu erwarten sind. Weiterhin werden im Zuge des Genehmigungsprozesses genau diese Auswirkungen in entsprechenden Staub-, Lärm- und Verkehrsgutachten ermittelt.

17
Ein Anwohner sowie die Landwirtschaft sind auf Brunnen angewiesen. Was passiert mit diesen, wenn gebaggert wird? Kommt es dann zu einer Absenkung des Grundwassers?

Es wird zu keiner Absenkung des Grundwassers im Bereich der landwirtschaftlich genutzten Flächen im Nahbereich des Kieswerks kommen. Dies wird auch Teil der Ergebnisse des hydrogeologischen Gutachtens sein, was im Moment noch in Bearbeitung ist.

18
Wie wirkt sich das Projekt auf die Immobilienpreise aus? Wie soll im Falle eines sinkenden Wertes der umliegenden Grundstücke der Anwohner damit umgegangen werden?

Über den Verlauf der Immobilienpreise kann die Firma Krieger leider keine fachliche Einschätzung geben. Allgemein sind zeitlich befristete Maßnahmen – auch wenn sie langfristig sind – eher kein Nachteil für das Preisniveau. Dies müsste von einem Planer beantwortet werden.

19
Wo soll der Feldbogen Club infolge einer Projektrealisierung seine Turniere abhalten?

Diese Frage müsste ggf. mit dem derzeitigen Eigentümer der Fläche besprochen werden, der eventuell Ausweichflächen oder andere Möglichkeiten aufzeigen kann.

20
Frage an das Bauamt Schwetzingen: wieso wurden die Anwohner nicht in der Planung berücksichtigt? Wieso wurde ein Antrag auf Veränderung des Forsthauses abgelehnt mit der Begründung, dass das Forsthaus zum Wald passen müsse – den es dann ja nicht mehr geben würde?

Die Firma Krieger kann diese Frage nicht beantworten. Dies müsste direkt mit dem Bauamt in Schwetzingen besprochen werden.

21
Wo soll die Ausgleichsfläche für den Eingriff hinkommen?

Ein Teil des naturschutzrechtlichen Ausgleichs erfolgt vor Ort durch gezielte, hochwertige Gestaltung und Renaturierung des Baggersees einschließlich seiner Ufer- und Böschungsbereiche. Bereits während der Gewinnung werden gezielt sogenannte Pionierbiotope für seltene und bezüglich ihrer Lebensraumansprüche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten entstehen und erhalten.

Weitere naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen sind innerhalb des Waldschutzgebiets Schwetzinger Hardt möglich.

Ziel ist, für Ausgleichsmaßnahmen keine landwirtschaftlichen Nutzflächen vor Ort in Anspruch zu nehmen.

Der naturschutzrechtliche und der forstrechtliche Ausgleich sind grundsätzlich innerhalb des Naturraums dritter Ordnung, hier die Oberrheinebene, möglich.

22
Wie läuft der Prozess der Aufforstung (zeitlich, räumlich)? Wird zu 100% aufgeforstet?

Die Ersatzaufforstungen halten Schritt mit der über die Dauer von 35 Jahre hinweg langsam voranschreitenden Waldinanspruchnahme. Dies bedeutet auch, dass nicht direkt zu Beginn die gesamte Fläche gerodet wird, sondern dies abschnittsweise passieren wird.

Die forstrechtliche Kompensation erfolgt durch Aufforstung mindestens im Flächenverhältnis 1:1. Auf welche Weise und auf welchen Flächen diese erfolgt, ist Gegenstand laufender Untersuchungen sowie Abstimmungen mit der Forstverwaltung und der Genehmigungsbehörde.

23
Was wäre zum Beispiel mit einer Aufforstung von einem bereits vorhandenen Wald (bzw. einer ökologischen Verbesserung)? Wie würde das ablaufen? Ist das geplant?

Eine so genannte Schutz- und Gestaltungsmaßnahme wäre beispielsweise der Umbau nicht standortgerechter Waldbestände in naturnahe Bestände oder der Ersatz abgängiger, geschädigter Baumarten durch widerstandsfähigere Arten. Im Einzelfall könnte dies der Ersatz absterbender Kiefern durch heimische Eichen im Schwetzinger Wald sein.

Entsprechende Maßnahmen sind grundsätzlich möglich; konkrete Planungen gibt es derzeit nicht, da nach derzeitigem Stand von einer vollständigen Wiederaufforstung ausgegangen werden kann.

24
Zu welchem Zeitpunkt weiß man, welche Ausgleichsmaßnahmen, bzw. welche Aufforstungsflächen es gibt?

Ausgleichsmaßnahmen und Aufforstungsflächen müssen zum Zeitpunkt der Antragsstellung bekannt sein.

25
Erweist sich eine Aufforstung nicht erst nach Jahrzehnten als lohnenswert?

Die Vorgehensweise, Waldinanspruchnahmen durch Aufforstungen forstrechtlich zu kompensieren, ist Stand des Umweltschutzes. Aufforstungen benötigen eine gewisse Zeit, bis sie Waldfunktionen vollständig übernehmen. Aufwertende und strukturverbessernde Maßnahmen im bestehenden Wald, beispielsweise der Erhalt von Altbäumen, wirken hingegen unmittelbar.

26
Kommen auch weit entfernte Flächen für Ausgleichsmaßnahmen in Frage?

Die naturschutzrechtliche Kompensation von Eingriffen muss innerhalb des Naturraums erfolgen, in dem das Vorhaben stattfindet. Im konkreten Fall ist das der Naturraum Oberrheinebene.

27
Geht es bei der Aufforstung tatsächlich um die Erschaffung eines neuen Walds? Oder handelt es sich nur um einen Öko-Punkte Ausgleich?

Bei einer Aufforstung als forstrechtlicher Kompensationsmaßnahme geht es immer um die Herstellung neuer (zusätzlicher) Waldflächen.

28
Wann kann mit einem dritten Gutachten gerechnet werden, bzw. wie ist der aktuelle Stand?

Nach dem Scopingtermin im August ist nun ein erstes Fachgespräch anberaumt worden, bei dem in einem ersten Schritt mit allen betroffenen Fachleuten über die beiden bestehenden Gutachten gesprochen wird. Erst danach wird es mehr Informationen über das weitere Verfahren geben können.

29
Dem Wasserschutz wurde doch vom Regierungspräsidium Karlsruhe Vorrang eingeräumt. Wieso hat sich das geändert (Bezug zur Regionalverbandsentscheidung)?

Im Regionalplan ist weiterhin für den Entenpfuhl ein Vorranggebiet für den Rohstoffabbau festgelegt, welches per Definition Vorrang vor alternativen Nutzungen hat. Derzeit werden die Wechselwirkungen von Kiesgewinnung und Grundwasser untersucht.

30
Was passiert mit dem Grundwasserpegel?

Die Kiesgewinnung hat keinen signifikanten Einfluss auf den Grundwasserspiegel in der Umgebung des Kiessees. Auch dies wird noch vertiefend in einem hydrogeologischen Gutachten untersucht, damit hier Auswirkungen ausgeschlossen werden können.

31
Wie soll das Grundwasser/ der See gegen eine Verschmutzung durch unerwünschte Verschmutzung geschützt werden (z.B. bei Sabotage)?

Der See wird wie jede andere offene Wasserfläche (Seen, Flüsse, Bäche etc.) den vorgegebenen und notwendigen Schutz erhalten. Nach jetziger Planung ist auch vorgesehen, das gesamte Gelände mit einem Wall zu umgeben, der einen Sicht- und Zugangsschutz bietet.

32
Wie soll der See gleichzeitig noch offen gehalten werden? (z.B. für Tiere)

Der See wird auch nach der Gewinnung als offene Wasserfläche erhalten bleiben und soll unter besonderer Berücksichtigung naturschutzfachlicher und wasserwirtschaftlicher Belange gestaltet werden. Die genaue Gestaltung wird Teil der Genehmigung sein und es muss von der Firma Krieger sichergestellt werden, dass diese Rekultivierungsverpflichtungen auch erfüllt werden.

33
Wie soll das Trinkwasser langfristig geschützt werden für die kommenden Generationen?

Dem Trinkwasserschutz wird über laufende Untersuchungen Rechnung getragen. Außerdem müssen zur Erteilung einer Genehmigung negative Auswirkungen auf das Trinkwasser durch die Kiesgewinnung ausgeschlossen werden. Für den langfristigen Schutz des Trinkwassers steht zusätzlich noch ein Reserveschutzgebiet für die Trinkwasserversorgung im Hockenheimer Rheinbogen zur Verfügung.

34
Wieso soll ausgerechnet der Wald geopfert werden? Sind Wälder denn nicht ohnehin schon in hohem Maße bedroht?

Geologische Prozesse beeinflussen die Lage von hochwertigen Rohstoffvorkommen, die qualitativ wertvoll genug sind um für die Bauindustrie geeignet zu sein. Aufgrund dieser geologischen Vorkommen, sowie der Regionalplanung sind die Flächen begrenzt, die für die Rohstoffgewinnung in Frage kommen. Im Falle des Entenpfuhls liegt das Rohstoffvorkommen unter einem Wald. Mit den naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen wie der Aufforstung wird dieser Eingriff wieder ausgeglichen werden.

35
Wollen wir in Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels tatsächlich so weitermachen?

Dies ist Teil einer allgemeinen gesellschaftlichen Frage. Es bestehen im Moment auch andere gesellschaftliche Probleme, wie unter anderem die aktuelle Wohnungsnot und immer höher steigende Wohnkosten in den Ballungsräumen. Auch diese Nachfrage nach Wohnraum und Infrastruktur wird von der Bevölkerung erzeugt. Die Firma Krieger und allgemein die rohstoffgewinnende Industrie reagiert auf diesen Bedarf und versucht mit hochwertigen dezentralen Lagerstätten die Nachfrage nachhaltig und verantwortungsbewusst zu decken. Hierzu hat auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffen (BGR) in ihrer Studie „Sand – auch in Deutschland bald knapp“ (2017) auf Lieferengpässe im Großraum Mannheim-Karlsruhe hingewiesen. Eine lokale und dezentrale Versorgung durch den Entenpfuhl könnte hier Abhilfe schaffen und es verhindern, dass die Rohstoffe über lange Distanzen zugefahren werden und somit negativ zum Verkehrsaufkommen und auch der CO2-Belastung beitragen.

36
Wie verhält es sich mit der Zerstörung der Lebensräume der im Wald heimischen Tierarten?

Im Zuge des Genehmigungsverfahrens werden zur Dokumentation des Ist-Zustandes umfangreiche Bestandserfassungen bezüglich Tierarten durchgeführt. Dies wurde anlässlich des Scopings vereinbart. Die im Wald vorhandenen Tierarten werden bei der Festlegung von Art und Umfang von Kompensationsmaßnahmen sowie von vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen für europarechtlich geschützte Arten berücksichtigt.

37
Macht es hinsichtlich einer sowieso schon ansteigenden Trockenheit Sinn, 42 Hektar Wald zu zerstören?

Durch die schon genannte Waldkompensation wird ein Ausgleich geschaffen, der laut den Experten aus dem Umweltschutz ggf. sogar ökologisch wertvoller sein kann. So können zum Beispiel vermehrt Baumarten gepflanzt werden, die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen besser an die ansteigende Trockenheit angepasst sind.

38
Wieso wird die Ökologie im Vergleich zur Ökonomie als unwichtiger behandelt?

Ökologische Fragen spielen im Zusammenhang mit dem Genehmigungsverfahren eine entscheidende Rolle. So sind von Seiten der Heinrich Krieger KG umfangreiche Bestandserfassungen bezüglich Tieren und Pflanzen vorgesehen, die im Scoping-Termin erörtert, vom Landratsamt bestätigt und in einem Fall auch ergänzt wurden. Überdies sind die naturschutzrechtliche Kompensation einschließlich artenschutzrechtlicher Maßnahmen sowie die forstrechtliche Kompensation unabdingbare Voraussetzung für die Genehmigung.

Zudem gibt es zahlreiche Beispiele, bei denen erst durch die Gewinnung von Rohstoffen Lebensräume geschaffen werden, die einen höheren ökologischen Wert haben, als dies vor der Gewinnung der Fall war. Generell wird von Krieger immer versucht, ökologische und ökonomische Aspekte in Einklang zu bringen. Wir engagieren uns auch innerhalb von Verbänden zusammen mit anderen Firmen für nachhaltige Lösungen.

39
Würde sich die Firma Krieger zu einer Begehung des Waldgebiets bereit erklären?

Eine Waldbegehung ist eine weitere Form des Dialogs und absolut zu begrüßen. Dabei ist es, genauso wie am Dialogtisch, zentral, dass alle Sichtweisen vertreten sind und jeder ausreichend zu Wort kommen kann. Als unparteiischer Dritter könnte adribo so eine Waldbegehung umsetzen und dabei neben den Teilnehmern des Dialogtisches und der Firma noch weitere Akteure einladen, die die unterschiedlichen Sichtweisen zur Fragestellung repräsentieren. Weiterhin wäre es auch begrüßenswert, wenn im Gegenzug die gleiche Gruppe eine Kieswerksbesichtigung plant um beide Seiten entsprechend beleuchten zu können. Hier sollte man auch die rekultivierten Flächen besuchen um einen Eindruck gewinnen zu können, welche ökologische Vielfalt ein Baggersee bieten kann.

40
Der Wald stellt ein Erholungsgebiet dar. Wo sollen Hunde-/ Pferdebesitzer und Anwohner künftig spazieren gehen?

Es muss zu gegebener Zeit geschaut werden, welche Alternativen der Erholung es geben wird und kann. Schon zum jetzigen Zeitpunkt grenzt das Waldschutzgebiet „Schwetzinger Hardt“ mit einer Fläche von über 3.000 Hektar unmittelbar an die geplante Rohstoffgewinnung an. Weiterhin wird der Wald im Entenpfuhl nicht komplett mit dem Beginn der Kiesgewinnung gerodet werden und durch die Wiederaufforstung entstehen neue Naturräume an anderer Stelle, die auch für die Erholung genutzt werden können.

41
Der Boden auf der Fläche ist wertvoll für Gemüse- und Tabakanbau. Was für einen Ausgleich kann es da geben?

Der Boden, der von der Kiesgewinnung in Anspruch genommen wird, ist eine bewaldete Fläche, die auch als Waldfläche ausgewiesen ist. Selbstverständlich wird es eine Waldkompensation für diese Fläche geben. Die angrenzenden Flächen sind von der Maßnahme nicht betroffen, und wenn die Frage z.B. auf den Grundwasserspiegel hin abzielt, kann jetzt schon gesagt werden, dass es zu keiner Beeinträchtigung kommen wird.

42
Wieso konzentriert man sich nicht auf umweltfreundlichere Methoden wie beispielsweise grünen Beton, oder Magnesium Beton?

Krieger evaluiert stetig innovative und umweltfreundliche Lösungen in allen Wertschöpfungsketten. U.a. war Krieger eines der ersten Unternehmen in Baden-Württemberg das Recyclingbeton produziert und verbaut hat. Bei dem erwähnten Magnesium-Beton handelt es sich um die Verwendung von Magnesium-Oxiden statt klassischen Zement in der Betonherstellung. Dies ersetzt nicht die Zuschlagstoffe (Sand und Kies), welche weiterhin notwendig sind um u.a. die Festigkeitseigenschaften des Betons zu erhalten. Hier ist eine einfache Substitution nach derzeitigem Forschungsstand nicht möglich und vor allem derzeit auch nicht umweltfreundlicher. Grüner Beton ist in der Fachsprache der Beton, der schon eingebaut und verdichtet worden ist, aber noch nicht erstarrt ist.

43
Wie viel kann im Kieswerk recycelt werden?

Um kurze Transportwege und möglichst wenig Emissionen zu haben, stehen Recyclinganlagen meistens in örtlicher Nähe zu den anfallenden recyclingfähigen Materialien. Daher ist im Kieswerk selbst, welches auf die Gewinnung von Rohstoffen ausgelegt ist, kein Recycling geplant. Jedoch wird das Prozesswasser der Anlage fast vollständig wieder recycelt und wiederverwendet, wodurch die Entnahme von Grundwasser minimiert wird.

Derzeit wird in Baden-Württemberg nahezu alles recyclingfähige Material recycelt. Jedoch kann dies bei aktuellen Verbrauchszahlen nur 10 % des gesamten Bedarfs decken, was auch der Sprecher des baden-württembergischen Umweltministeriums im Zeitungsartikel der Schwetzinger Zeitung vom 14.08.2019 bestätigt hat.

Die Firma Krieger war eine der ersten Unternehmen in Baden-Württemberg, die in der eigenen Betonproduktion auf den Einsatz von Recyclingmaterial gesetzt haben und sind hier auch weiterhin immer an nachhaltigen und praktikablen Lösungen interessiert.

44
Gibt es keine anderen Gebiete, die in Frage kommen? Warum ausgerechnet der Entenpfuhl (Verweis auf die Regionalplankarte, in der noch mindestens 9 weitere Gebiete in der Umgebung verzeichnet sind)?

Bei dem Rohstoff im Entenpfuhl handelt es sich um ein qualitativ hochwertiges Vorkommen, welches bestens geeignet ist die Bauprojekte in der Region zu realisieren. Auch ist die Verkehrsanbindung mit kurzen Wegen zur Metropolregion ein Grund, dass gerade dieses Vorkommen im Regionalplan als Vorranggebiet für den Rohstoffabbau ausgewiesen wurde. Hierdurch wird vermieden, dass der Verkehr durch die anliegenden Ortsgemeinden geleitet werden muss. Weiterhin gibt es bisher keine Schutzgebietsüberlagerungen. Bei anderen ausgewiesenen Flächen wäre aufgrund dieser Tatsachen der ökologische Fußabdruck weitaus höher. Zusätzlich spielen bei den anderen ausgewiesen Flächen auch die privatrechtlichen Belange, die Verkehrsleitung oder die Überplanung mit anderen Nutzungen eine Rolle, die die Gewinnung von Rohstoffen in diesen Gebieten teils unmöglich machen. So wird zum Beispiel die ausgewiesene Fläche in Oftersheim u.a. durch die geplante Ultranet- Gleichstromverbindung zertrennt, was eine nachhaltige Gewinnung sehr schwierig gestalten würde. Auch spielen unterschiedliche Qualitäten des Rohstoffes eine Rolle, die leider nicht zwingend in jedem ausgewiesenen Vorranggebiet die gleiche Qualität vorweisen.

45
Wo gibt es noch Vorranggebiete zum Kiesabbau?

Die Vorranggebiete sind für alle Bürger und Bürgerinnen öffentlich im Regionalplan ersichtlich. Durch vertiefte Prüfungen, nicht nur durch die Firma Krieger, ist jedoch der Entenpfuhl in Schwetzingen wohl der einzige Neuaufschluss, der realisiert werden kann. Sollte es hier nicht zu einer Erschließung der Lagerstätte kommen, würde dies im Umkehrschluss bedeuten, dass die Rohstoffe in Zukunft über weitere Strecken aus anderen Märkten zu transportieren wären. Neben erhöhten Baukosten, hätte dies natürlich auch erheblich negative Auswirkungen auf den Verkehr und damit auch auf die CO2-Bilanz.

46
Wieso wurde das Vorhaben überhaupt vom Regionalverband genehmigt?

Um den Bedarf der Region an Baustoffen nachhaltig und dezentral mit kurzen Wegen decken zu können, wurde das hochwertige Vorkommen im Entenpfuhl im Regionalplan als Vorranggebiet für Rohstoffabbau ausgewiesen. Eine Genehmigung für die Gewinnung dieses Rohstoffes liegt der Firma Krieger noch nicht vor.

47
Wer trägt die Verantwortung für die Standortentscheidung?

Aufgrund von geologischen Prozessen müssen die Rohstoffe an den Standorten gewonnen werden, an denen die Lagerstätten geologisch gebildet worden sind. Hierdurch ist bei der Rohstoffgewinnung immer eine Standortgebundenheit gegeben, die es in vielen anderen Industrien so nicht gibt. Die Ausweisung des Entenpfuhls als Vorranggebiet für Rohstoffabbau ist Teil des Einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar, der seit Dezember 2014 verbindlich ist. Bei der Erstellung dieses Regionalplanes handelt es sich um einen sehr langwierigen Prozess, bei dem sämtliche Vor- und Nachteile zu berücksichtigen sind. Im Zuge dessen waren bei der Erstellung nicht nur die Behörden beteiligt, sondern es fand auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung statt, bei der alle Bürger und Bürgerinnen Gelegenheit hatte Stellung zu den Planungen zu beziehen.

48
Wie soll das Kieswerk gestaltet werden?

Dies wird Teil der Genehmigung und hier Teil der technischen Planung sein. Neben dem Bagger wird die gesamte Aufbereitung elektrisch betrieben, um hier keine zusätzlichen Emissionen zu verursachen. Weiterhin werden biologisch abbaubare Öle verwendet und der Kies wird in einer Nassaufbereitung verarbeitet, welche dadurch schon im Herstellungsprozess etwaigen Staub binden kann. Das hierfür genutzte Wasser wird fast vollständig recycelt und wiederverwendet, um die Grundwasserentnahme auf ein Minimum zu begrenzen.

49
Wie sieht das Umland des Kieswerks aus?

Die genaue Ausgestaltung des Bereichs, der an das Kieswerk angrenzt, wird Teil der Planung sein. Nach derzeitigem Stand ist es geplant, dass sowohl ein Wall errichtet wird, als auch die Bewaldung in den Randgebieten zu erhalten. Durch diese Abgrenzung wird es auch möglich sein, das Landschafsbild zum einen nicht zu sehr zu verändern und zum anderen auch etwaige Emissionen wie Staub und Lärm zu vermeiden.

50
Sollen Bäume/ ein kleiner Wald erhalten werden?

Nach derzeitigem Stand der Planung soll im Randbereich der Gewinnungsstätte die Bewaldung erhalten bleiben. Weiterhin wird geprüft, ob im Rekultivierungsbereich eine Bewaldung angelegt werden kann.

51
Wird außerhalb der 42 Hektar noch etwas anderes von der Firma Krieger an Flächen für das Projekt beansprucht?

Die Firma Krieger wird nur die Fläche von 42 Hektar beanspruchen.

52
Wieso gab es keine direkte Ankündigung bei so einem großen Infrastrukturprojekt? Keine frühe Beteiligung der Öffentlichkeit seitens der Firma Krieger?

Die Festlegung des Vorranggebietes für Rohstoffabbau im Entenpfuhl ist Teil des Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar, der seit Dezember 2014 verbindlich ist. Für die Erstellung dieses Regionalplans hat eine Öffentlichkeitsbeteiligung stattgefunden, bei der öffentliche Stellen und Bürger und Bürgerinnen Gelegenheit hatten Stellung zu den Planungen zu beziehen. Die Planunterlagen konnten sowohl im Internet, als auch bei der Geschäftsstelle des Verbandes Region Rhein-Neckar und bei den Kreisverwaltungen und Landratsämtern eingesehen werden.

Die Firma Krieger hat direkt im Anschluss an den Scopingtermin und hiermit weitaus früher als dies üblich ist mit der Einrichtung von runden Tischen begonnen um die Fragen, Anliegen und auch Bedenken von Bürgern und Bürgerinnen zu sammeln und auch zu beantworten.

Mit Abschluss des Scopingtermins befindet die Firma Krieger sich noch sehr früh im Planungsprozess, wird aber versuchen zeitnah die Veranstaltung für die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung stattfinden zu lassen. Voraussetzung und Idealfall für diese frühe Öffentlichkeitsbeteiligung ist, dass die Planung schon weiter fortgeschritten ist um konkreter über das Projekt sprechen zu können.

53
Ist es für die Firma Krieger überhaupt eine Option auf das Vorhaben komplett zu verzichten, obwohl schon viel investiert wurde?

Die Notwendigkeit der Rohstoffgewinnung im Entenpfuhl wird erst durch eine allgemeine Nachfrage nach Baustoffen für Wohnungs- und Hochbauten, aber auch für Verkehrsinfrastruktur geschaffen. Die hochwertige Qualität des Rohstoffvorkommens, sowie die gute Verkehrsanbindung und die kurzen Wege in die Metropolregion machen den Entenpfuhl zum idealen Standort um die Nachfrage nachhaltig bedienen zu können. Ein Verzicht auf das Vorhaben würde dafür sorgen, dass Rohstoffe über lange Distanzen zu transportieren sind. Dies würde nicht nur die Kosten für das Bauen signifikant erhöhen, sondern auch zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen und einem erhöhten Ausstoß von CO2 führen.